Terêvs

Terêvs

TERÊVS, ei, Gr. Τερεὺς, έως, ( Tab. XII.) des Mars und der Bistonis, einer Nymphe, Sohn. Nat. Com. l. VII. c. 16. Er war aus Thracien; und als Pandion, König zu Athen, mit dem Labdakus, Könige zu Theben, in Krieg gerieth, so rief er diesen Tereus zu Hülfe, welcher ihm denn dergestalt beysprang, daß Pandion völlig die Oberhand bekam. Dieser gab ihm daher auch seine Tochter, Prokne, zur Gemahlinn, mit welcher er den Itys zeugete. Apollod. l. III. c. 13. §. ult. Seine Herrschaft soll er in der Gegend der Stadt Pagä. in der Landschaft Megaris, gehabt haben: doch ist es wahrscheinlicher, daß er zu Daulis regieret hat. Pausan. Attic. c. 41. p. 77. Er lebete daselbst mit seiner Gemahlinn bis ins fünfte Jahr in aller Zufriedenheit, da solche durch seine Mishandlung gegen ihre Schwester, Philomela, gestöhret wurde Sieh Philomela. Aus Rache darüber nahm sie ihren Sohn, Itys, kehlete solchen ab, briet und kochete ihn, nachdem sie ihn in Stücken zerhauen, und setzete ihn also dem Tereus, als ein besonderes Essen, auf, das ihm nur allein zu essen erlaubet wäre. Da aber dieser dennoch dabey beständig nach dem Itys rief, so antwortete ihm Prokne, er hätte ihn ja den sich. Weil er aber solche Rede nicht begreifen konnte, so trat Philomela hervor, und warf ihm des Itys Kopf in das Gesicht. Hieraus ersah er nun, was geschehen war, stieß den Tisch und alles über den Haufen, und griff nach dem Schwerte, die beyden Schwestern nieder zu machen. Allein, es wurden diese so gleich, die eine in eine Schwalbe, und die andere in eine Nachtigall, er selbst aber in eine Wiedehopf verwandelt. Ovid. Metam. IV. v. 455. seqq. & Conon. Narrat. 31. Jedoch geben einige dafür lieber vor, daß er zu einem Habichte geworden. Id. ib. & ad ipsum Muncker. l. c. Den mehresten Glauben verdienen aber wohl diejenigen, welche sagen, er habe sich vor Verdrusse selbst umgebracht. Man zeigete daher nicht nur sein Begräbniß in dem Megarensischen. sondern stattete ihm auch bey demselben seine gewissen Opfer ab. Pausan. l. c. Sein Sitz soll hierbey zu Daulis gewesen seyn, woselbst ehemals keine Schwalbe gehecket, oder einiges Nest gebauet hat. Id. Phoc. c. 4. p. 615. Daß er aber insonderheit in einen Wiedehopf verwandelt worden, deuten einige dahin, daß nach seinem Tode dergleichen Vogel bey seinem Grabe zuerst gesehen worden. Id. Att. c. 41. p. 77. Andere sehen damit theils nur auf dessen langsamen Flug, theils darauf, daß der Wiedehopf sich insgemein an den unflätigsten Orten aufhält; welches letztere sich gar wohl auf den Barbar, das andere aber auf seine Langsamkeit, die flüchtigen bey den Prinzessinnen einzuholen, schicket. Banier Entret. XX. ou P. II. p. 298. Dess. Erl. der Götterl. V B. 371 S. Indessen erzählen doch einige seine ganze Geschichte mit der Prokne und Philomela auch von dem Pandareus, der Aedona und Chelidona. Boeus ap. Anton. Liberal. Metam. II. Die Trauerspiele, welche Sophokles, Euripides, Livius Andronicus und L. Attius von ihm geschrieben haben, sind insgesammt verloren gegangen. Fabric. Biblioth. Gr. l. II. c. 17. §. 3. & c. 18. §. 3. Id. Biblioth. Lat. l. IV. c. 5. §. 4. n. 1. & n. 5.


http://www.zeno.org/Hederich-1770.

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