Sinis

Sinis

SINIS, is, Gr. Σίνις, εως, oder bey einigen Synnis, Pausan. Phoc. c. 25. p. 658. und bey den Lateinern gemeiniglich Scinis, des Polypemons und der Silea Sohn. Er war ein berühmtet Straßenräuber, welcher die korinthische Meerenge zwischen Griechenland und dem Peloponnesus besetzt hielt, und alle Reisende zwang, ein Paar Fichten zusammen und nieder zu beugen. Wenn sie nun zu schwach waren, solches zu thun, so wurden sie elendiglich mit den Bäumen von einander gerissen. Er hatte daher den Beynamen Pityokamptes, der Fichtenbeuger, bekommen, wurde aber endlich von dem Theseus überwältiget, und auf eben solche Art wiederum hingerichtet. Apollod. l. III. c. 51. §. ult. Plutarch. in Thes. p. 4. T. I. Opp. Andere geben wahrscheinlicher vor, er habe selbst solche Bäume nieder gebeuget, und seine Gefangenen mit den Armen daran gebunden, welche so dann, wenn er solche Bäume wieder aufschnellen lassen, von einander gerissen worden. Diod. Sic. l. IV. c. 61. p. 182. & Ovid. Metam. VII. v. 440. Noch andere wollen, es hätten solche Reisende erst mit ihm kämpfen, und, wenn sie überwunden worden, besagte Hinrichtung so fort auf dem Eingange der Erdenge erdulden müssen. Pausan. Corinth. c. 1. p. 86. Dafür aber hätte denn Theseus seiner wiederum nicht geschonet, ungeachtet sie sonst beyde von ihrem Großvater, dem Pitheus, her, mit einander verwandt waren. Id. Att. c. 37. p. 69. Man will diese Bestrafung noch auf einem irdenen Gefäße angedeutet finden, wo einer unter einem Baume mit zweenen starken Aesten liegt, wovon er einen mit der rechten Hand herunter zu ziehen scheint. Auf dieser Seite kömmt einer mit Olivenbekränzet und einem Dolche in der Hand, den man für den Theseus hält, auf ihn zu, und auf der andern setzet ihm ein anderer mit einem Hute einen Wurfspieß auf die Brust. Winkelman Monum. ant. n. 98. p. 132. Er hatte eine sehr schöne und große Tochter, Namens Perigune, die sich nach seinem Tode dem Theseus ergab. Plutarch. l. c.


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