Alcména

Alcména

ALCMÉNA, æ, Gr. Ἀλκμήνη, ης, ( Tab. XXI.) des Elektryons und der Anaxo Apollod. L. II. c. 4. §. 5. oder wie andere wollen, der Lysidice, Plutarch. in Thes. p. 4. oder gar Eurymede, Diod. Sic. L. IV. c. 9. p. 217. Tochter, erklärete sich, keinen zu heurathen, der nicht ihrer Brüder Tod rächen würde, welche von des Pterelaus Söhnen waren erleget worden. Da sich nun hiezu Amphitryo, des Alcäus Sohn, angab, so wurde sie ihm mit der Bedingung von dem Elektryo gegeben, daß er erst die Sache ausmachen sollte, ehe er das Beylager wirklich mit ihr hielte. Apollod. l. c. §. 6. Allein, ehe er aus dem Kriege zurück kam, fand sich Jupiter in seiner Gestalt bey der Alkmena ein, und wußte sich so anzustellen, daß sie in Meynung, es sey Amphitryo, ihm alles zugestund, was er verlangete. Gleichwohl wunderte sie sich, daß diese Nacht so lange währete. Hygin. Fab. 29. welche Jupiter verdoppelt hatte. Plaut. Amphitr. Prol. 113. Senec. Agam. v. 815. Als aber hernach der wahre Amphitryo auch zurück kam, und sie ihm etwas kaltsinnig begegnete, so wunderte sich dieser darüber, und erhielt auf sein Befragen zur Antwort, er hätte ja schon alle Liebkosungen von ihr genossen, die er verlangen können. Er stutzete hiebey mächtig, und erfuhr von dem Tiresias, daß Jupiter selbst seine Stelle vertreten hätte. Sie gebar aber hernach zween Söhne, nämlich den Herkules vom Jupiter um eine Nacht eher, und den Iphikles vom Amphitryo um eine Nacht später; Id. ib. §. 8. & Diod. Sicul. l. IV. c. 9. und mußte dabey aus Eifersucht der Juno eine sehr harte Arbeit ausstehen. Denn sie vermochte die Geburtsgöttinn, Ilithyia, daß sie dieselbe ganzer sieben Tage und Nächte über der Geburt zubringen ließ. Sie würde sie auch noch länger aufgehalten haben, wo sie nicht die Galanthis, der Alkmene Bedientinn, in Gestalt einer alten Frau auf einem Altare sitzen sehen, und ihr zuletzt, als ob sie dieselbe nicht kennet, zugerufen, sie sollte doch mit fröhlich seyn, weil ihre Frau glücklich entbunden wäre. Weil nun Ilithyia solches glaubete, und daher ihre Hände aus einander gehen ließ, die sie, um eben die Geburt aufzuhalten, zusammen geschlossen hielt, so gebahr Alkmene erst in der That den Herkules, worüber aber die gute Galanthis von der Ilithyia, als sie sah, wie sie von ihr betrogen worden, in ein Wiesel verwandelt wurde. Ovid. Metam. IX. v. 281. item Lact. Placid. Narr. lib. IX. Fab. 5. 6. Sie empfand hernachmals auch ihren Theil an den Mühseligkeiten des Herkules, als dessen Tod sie noch erlebete; und, da Eurystheus nach solchem nicht unterließ, sie und dessen Kinder zu verfolgen, so flüchteten sie endlich insgesammt nach Athen. Als auch Eurystheus sie von hier ausgeliefert haben wollte, so kam es endlich zwischen ihm und den Atheniensern zum Kriege, in welchem nicht nur seine Söhne blieben, sondern er auch selbst die Flucht nehmen mußte. Allein, Hyllus, des Herkules Sohn, setzte ihm eifrig; nach, holte ihn zuletzt auch ein, und hieb ihm, nachdem er ihn niedergemachet hatte, den Kopf ab, welchen er der Alkmene mit zurück brachte, die denn auch noch ihren Zorn gegen ihn ausließ, und ihm mit einem Weberinstrumente die Augen ausstach. Apollod. lib. II. c. 8. §. 1. Nach der Zeit begab sie sich wiederum nach Theben; und, da sie endlich weg kam, ohne daß jemand wußte, wo sie geblieben war, so wurde sie von den Thebanern göttlich verehret. Diod. Sic. lib. IV. c. 60. Jedoch melden auch andere, daß sie endlich in einem hohen Alter gestorben sey, und, da man sie begraben wollen, so habe Jupiter den Mercurius abgeschicket, der sie aus dem Sarge entführet, und an deren Stelle einen Stein in denselben geleget. Er brachte sie aber selbst in die Insel der Seligen, woselbst sie nach des Jupiters Willen aufs neue an den Rhadamanthus vermählet wurde. Der Sarg, worinnen sie gelegen, wurde dagegen so schwer, daß ihn endlich die Träger nicht. mehr fortbringen konnten; daher sie ihn niedersetzeten, und, wie sie ihn eröffneten, den bemeldeten Stein darinnen fanden. Es richteten daher die Thebaner solchen in einem eigenen Hayne auf, und baueten eine kleine Capelle dabey, worinnen sie ihr göttliche Ehre erwiesen. Anton. Liberal. c. 32. Wie sie aber bey dem allen sich als eine gar tugendhafte Frau erwies, so ließ sie unter andern mit bemerken, daß so tapfere Thaten, als Her kules gethan, solche aus göttlichem Einflusse, und einem starken tugendhaften Gemüthe gleichsam geboren und ausgeübet würden. Omeis Mythol in Alcmena. Die Tragödien, welche Aeschylus Fabric. Biblioth. Gr. lib. II. c. 16. §. 7. und Euripides Id. ibid. c. 18. §. 3 von ihr geschrieben, sindbeyde verloren gegangen.


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