Cephalvs

Cephalvs

CEPHĂLVS, Gr. Κέφαλος, ου, ( Tab. XV.) des Mercurius und der Herse, Apollod. lib. III. c. 13. §. 3. Hygin. Fab. 241. oder auch der Kreusa, einer Tochter des Erechtheus, Sohn. Id. Fab. 161. Nach der gemeinsten Meynung aber war sein Vater Dejon, oder Dejoneus, König in Phocis, und seine Mutter, Diomede, des Xuthus Tochter. Apollod. L. I. c. 9. §. 4. & L. II. c. 3. §. 7. Pausan. Attic. c. 37. p. 70. & Phoc. p. 665. Strab. L. X. p. 456. Ant. Liberal. c. 41. & al. Andere nennen seinen Vater auch wphl Ejon, oder Ejoneus. Constant. Fanens. ad Ovid. Metam. VI. 681. & Heins. ad L. VII. 672. Mezir. Comment. sur les Ep. d'Ovid. T. I. p. 351. Wenn solcher aber Pandion genennet wird, Hygin. Fab. 270. & Eustath. ad Hom. Il. Β. v. 631. so hält man solches für einen Schreibfehler. Heins. l. c. & Muncker. ad Hygin. l. c. Cephalus war von einer ungemein schönen Gestalt, Id. ib. daher ihn auch Aurora, als er dereinst auf dem Berge Hymettus jagete, raubete, und als sie ihn nach Syrien entführet, mit ihm den Tithon, zeugete. Apollod. l. c. Seine eigentliche Gemahlinn aber war die Prokris, des Erechtheus Tochter, Ovid. Metam. VI. v. 682. die er auch dergestalt liebete, daß er sie gegen die Aurora nicht vergessen konnte. Es wurde daher diese endlich darüber unwillig, und ließ ihn wieder von sich. Sie sagete ihm aber zum Abschiede, es werde die Zeit kommen, da er seine Prokris nicht zu haben wünschen würde. Diese Worte brachten ihn auf die Gedanken, daß sie ihm vielleicht nicht Farbe hielte. Er verstellete sich daher, und setzete ihr mit Worten und Geschenken so lange zu, bis er sie endlich zu seinem Willen beredete. Da er sich aber zugleich darbey offenbarete, so schämete sie sich dermaßen, daß sie sich mit der Flucht davon machte. Id. ib. VII. v. 690. Sie begab sich insonderheit zu dem Minos in Kreta; und, nachdem sie denselben von einer schweren Krankheit curiret hatte, so bekam sie von ihm einen Hund, dem nichts entlaufen konnte, und einen Wurfspieß, mit dem man im Jagen niemals fehlete. Mit solchem doppelten Geschenke begab sie sich in verstellter Gestalt wieder nach Thoriko in Attica zurück; und, da sie als von ungefähr auf den Cephalus stieß, da er eben auf die Jagd gieng, so machete sie Gesellschaft mit ihm. Wie er nun nichts erjagen konnte, sie aber mit ihrem Wurfspieße alles bekam, so wurde er so begierig nach demselben, daß er ihr endlich auch versprach, was sie vorher ihmversprochen hatte. Sie gab sich darauf zu erkennen, und hielt ihm seine Untreu wieder vor, da sie sich denn beyderseits mit einander vertrugen, und darauf in guter Zufriedenheit lebeten. Anton. Liberal. c. 41. Wie aber Cephalus mit dem erhaltenen Spieße und Hunde der Jagd unabläßig nachgieng, und wenn er sich denn besonders erhitzet hatte, die Luft, Aura, um Erfrischung anrief, so vermeynte einer, der solches mit anhörete, es sey eine Nymphe, die er rufe, und hinterbrachte es der Prokris. Diese gerieth daher auf den Argwohn, er habe vielleicht seine alten Händel mit der Aurora wieder angefangen; und um ihn zu überschleichen, versteckte sie sich insgeheim hinter einen dichten Strauch. Indem sie aber solchen etwas bewegte, und Cephalus meynete, es sey ein Stück Wild, so warf er mit seinem Spieße dahin, und erlegte also die eifersüchtige Prokris. Ovid. l. c. v. 794. Dieses Mordes halber wurde er von den Areopagiten zu einem steten Elende verurtheilet, Apollod. lib. III. c. 14. §. 1. da er denn von Athen nach Theben und von hier endlich mit dem Amphitryo in die Insel Cephalonia gieng, welche von ihm den Namen bekam. Von dar kamen dessen Nachkommen, Chalcinus und Dätus, nach zehen Menschen-Altern wieder nach Attica, und wurde von den Atheniensern unter die Bürger aufgenommen. Pausan. Att. c. 37. p. 70. Daß aber solcher Cephalus ein König zu Athen gewesen, Hygin. Fab. 48. wird sich schwerlich aus der sichern Historie erweisen lassen. Da er auch nach seiner Gemahlinn Hinrichtung ins Elend gegangen, so kann er nicht in seinem ziemlich hohen Alter erst als ein Gesandter von den Atheniensern an den Aeakus um Hülfe wider den Minos seyn abgeschickt worden, wie man vorgiebt. Ovid. l. c. v. 493. Daß er bey den Leichenspielen des Akastus den Preis mit der Schleuder gewonnen, kann man eher zustehen. Hygin. Fab. 273. Es sey endlich damit, wie ihm wolle, so soll doch dessen Exempel lehren, daß man keiner Belustigung gar zu eifrig obliegen, die Keuschheit der Männer und Weiber nicht eifersüchtig auf die Probe stellen, den ungegründeten Berichten keinen Glauben beymessen soll u.w.d. mehr ist. Omeis Mythol. in. Cephalus.


http://www.zeno.org/Hederich-1770.

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